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Verletzlichkeit ...

... vom Mut, sich verletzlich zu machen



Mut verbinden wir oft mit Stärke. Doch mit welcher Stärke? Hart, unbeugsam, unverletzlich?


„Stark sein bedeutet auch, dass ich weiß, dass ich nicht immer stark sein muss!“


Wir kennen Mut aus Superhelden-Filmen und aus Erzählungen über couragiertes Handeln, ob in Geschichten oder wahren Begebenheiten. Wir kennen Mut bei uns selbst, wenn wir uns etwas trauen – uns in eine ungewohnte Situation begeben, deren Ausgang wir nicht vorhersagen können. Mut hat also viel mit Unsicherheit zu tun. Und damit, Verletzlichkeit zu zeigen.


Der Satz, „Ich fasse mir ein Herz und … !“ spricht es aus. In dem Moment sind wir ganz bei uns selbst, hören auf unser Innerstes und agieren beherzt. Mutig sind wir, wenn wir unsere gesellschaftliche Rüstung ablegen und offen ausdrücken, was uns auf dem Herzen liegt.

Verletzlichkeit in Beziehungen zeigen

Besonders in Freundschaften und in der Liebe ist es wichtig, sich mutig zu zeigen, im Sinne von: sich so zu geben, wie man ist und sich verletzlich zu machen. Nur so entsteht eine tiefe bedeutsame Bindung zwischen uns und den anderen Menschen. Denn emotionale Verletzlichkeit steht am Ursprung der für den Menschen wichtigsten Empfindungen: Liebe und Zugehörigkeit, Freude, Solidarität und Hoffnung.

Sich wirklich so zu zeigen, wie wir sind und wie wir uns fühlen, ist für viele eine Herausforderung. Gesellschaftliche Normen, Erziehung und schmerzhafte Erfahrungen haben uns so beeinflusst, dass wir den Kontakt zu uns verloren haben. Da ist die Mauer um das Herz die beste Lösung, um nicht anzuecken oder eine Last zu sein. Dann erfordert es viel Mut, in sich reinzuhorchen und die soziale Rüstung abzulegen, um der zu sein, der man wirklich ist.


„Verletzlichkeit ist keine Schwäche, sondern der Schlüssel zu allem, von dem wir mehr wollen: Liebe, Freude, Vertrauen …!


Verbundenheit und Zugehörigkeit wächst dort, wo wir uns so echt wie möglich zeigen. Und wo wir als Mensch angenommen werden und den Mut haben und uns zumuten. Dabei dürfen wir die Angst davor, fehlerhaft zu sein und nicht zu genügen, ablegen und uns verletzbar machen. Auch weil wir nicht wissen, wie die Dinge enden.

Verletzlichkeit zu leben ist der Weg zueinander wie auch zu uns selbst. Trauen wir uns alle unsere Gefühle zu zeigen, Tränen zuzulassen, bröckelt die Mauer um unser Herz. Allerdings baut sich Vertrauen langsam auf – zarte Gesten und Augenblicke der Geborgenheit, stärken unseren Mut die Mauersteine so zu lockern und abzutragen, bis sich das Herzen offen zeigt.


„Vertrauen ist das Ergebnis von riskierter Verletzlichkeit“


Wagen wir diese Verletzlichkeit, lieben wir die Liebe immer tiefer. Einen anderen Weg gibt es nicht. Tiefe Freundschaften und Liebesbeziehungen werden uns immer wieder auch zum Weinen bringen. Denn Verletzlichkeit und uns damit beherzt zumuten, steht am Ursprung von Freundschaft und Liebe und bleibt eine ihrer Grundbedingungen.


Die amerikanische Psychotherapeutin Virginia Satir hält fest: „Das größte Geschenk, das ich einem anderen Menschen machen kann, ist, ihn zu sehen, ihm zuzuhören, ihn zu verstehen und ihn zu berühren. Wenn das beiderseitig gelingt, ist man sich wirklich begegnet.“


In der Liebe und in der Freundschaft, in der Offenheit und dem Mut deine Verletzlichkeit zu zeigen, findest du letztendlich wieder zu deiner inneren Courage zurück. Indem du dich selbst findest und dir selbst treu bleibst.


Wagen wir einen Mutausbruch :)

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